Montag, 28. Februar 2011

Tradition

Schon n bissle her hab ich ne "Löngumyri-Tradition" weitergeführt, unbewusst muss man dazu sagen.
Ich hab inzwischen wieder ein paar Mädels kennen gelernt, die auch aus Deutschland kommen und als Au Pair in Island sind. Eine, die Carolin, ist sogar in Selfoss, also gar nicht soo weit weg und die anderen (Maria, Elisabeth und Eva) kommen aus Reykjavik und Umgebung.

schneeglitzernder Sonntag
Mit Caro hab ich an einem schönen, sonnigen, schneeglitzernden Sonntag die Tradition fortgesetzt. Wir haben einen Ausflug in ein wirklich schönes Tal gemacht (Árnes), wo es einen breiten Fluss und sogar einen richtigen Wald (!) gibt. Aber Bilder sagen da mehr.... Ja gefahren sind wir mit dem Jeep von ihrer Familie und ich finde der is echt groß.
Da würd ich auch mein Sommerhaus hinstellen


Echter Wald in Island!

Ich hatte fast des Gefühl, ich bin auf dem Weg ins Skifahren

Naja, kurzfristig haben wir dann noch beschlossen einen etwas abgelegenen Wasserfall zu besichtigen, den Haifoss. Aber wir dachten, ach mit unserem riesigen Jeep mit Allrad können wir ja wohl so ne "Jeeppiste" (Zitat Landkarte) fahren, auch wenn Schnee liegt. War auch anfangs alles ganz gut. Wir sind zwar erst mal erschrocken, als wir durch das Eis gebrochen sind und wir plötzlich furten mussten, sodass des Wasser tatsächlich bis hoch zu den Scheiben gespritzt ist (man hat halt NIX mehr gesehen, weil die Scheibenwischer net nachgekommen sind), aber auch das haben wir gemeistert. Der Weg (den wir nur wegen weiner Reifenspur gesehen haben) hat sich dann nur etwas länger gezogen, wie wir gedacht haben. Aber wir sind dann doch noch angekommen und er war wirklich beeindruckend, sehr hoch und drumrum halt alles vereist.
Ausblick vom Haifoss
 Das Wetter ist gegen ende dann doch noch etwas schlechter geworden, wie man sieht...

Haifoss (hat leider nicht ganz aufs Foto gepasst...)
Ich finde vorallem die Basaltsäulen in der Felswand beeindruckend.

Dann kam der Rückweg...wie dreht man um, wenn man nicht weiß, was links und rechts vom Weg ist?? Da heißt es nur ausprobieren und hoffen :) Hat geklappt, aber irgendwann kam uns doch ne Schneeplatte in die Quere und die räder sind nur noch durchgedreht.... Ich hbas net glauben können, des war wirklich nur n bissle Schnee und wir hatten Allrad und n großes Auto!! Aber s ging einfach net. So und wir zwei stehen mitten in d Pampa und stecken fest. Wir hatten sogar ne Schaufel dabei...hat aber au nix geholfen. Letztendlich haben wir uns dann zu dem einzigen Haus in der Nähe aufgemacht - eine Jugendherberge die über den Winter eigentlich zu ist. Nach einem einstündigen Fußmarsch (ungefähr) haben wir dann aber glücklicherweise ein Paar angetroffen. Die waren nur da, weil die Quadtouren anbieten und gerade an dem Tag eine Tour gebucht war und eine Stunde später, dann wären die schon auf dem Rückweg gewesen. Naja n bissle Glück muss mer auch haben :) Nach ner heißen Schokolade und kurzem Aufwärmen sind wir dann also zu viert zu unserer "Unglücksstelle" gefahren. Naja und was soll ich sagen...der Mann hat nur gmeint "I think you´re making fun" und hat nach dme Schlüssel gfragt. Und ne Minute später war unser Auto ohne sonstiges Zutun frei...uups, mir waren einfach zu blöd (oder unerfahren :)) Naja jetzt hatten die was zum Erzählen und Lachen (die ham halt sogar n Foto von unserm und ihrem Auto gmacht) und wir waren einfach froh, dass alles gut ausgegangen ist. Ja und was des Beste war, war halt dass der Mann gmeint hat "ach du arbeitest auf Löngumyri, na des passt ja, die letzten zwei Jahren hab ich auch Mädels von Löngumyri rausgezogen....oh mann" Aber es war einfach ein zu guter Tag mit nem richtigen Islanderlebnis. Also ich muss ehrlich sagen, dass ich jetzt nur noch lachen kann, es war einfach zu gut :)

Donnerstag, 24. Februar 2011

rosa Zuckerguss

Die letzten zwei Wochen waren wirklich super, trotz dass mein Wecker jeden Morgen um 3 Uhr geklingelt hat (was für mich als Langschläfer schon sehr früh ist!!). Ich habe nämlich ein "Praktikum" in der Bäckerei in Selfoss gemacht - Gudnabakari. Das hat wirklich Spaß gemacht, ich mein stellt euch vor ihr steht so früh auf und kurze Zeit später steht ihr zwischen lauter frisch gebackenen Broten und Weckle - einfach zu gut.
Warum ich das überhaupt machen konnte, hatte den Grund, dass Doro und Sunna in Skiurlaub gegangen sind (obwohl keine Ferien waren...). Also hatte ich so zusagen zwei Wochen frei. Und was mach ich - anstatt Urlaub zu machen, geh ich "arbeiten" :) Der Azubi dort hat auch gmeint ich spinn, aber ich fands super.
Ich kann jetzt sagen die Isländer lieben es süß, wobei ich des schon wusste, aber während den zwei Wochen wurde es mir nochmal deutlich. Auk keinen Fall fehlen darf: Buttercreme wahlweise normal oder mit Kakaopulver, Erdbeer- und Rhabarbermarmelade, Blätterteig, Rosinen, Zimt, Zuckerguss am besten in rosa oder auch braun und dann alles noch mit Schokolade überzogen. Also wirklich viel Zucker und Fett und irgendwie immer das gleiche. Also die Kuchen sind eigentlich immer so aufgebaut: Rührkuchen (sogar in verschidenen Sorten) dann Buttercreme und Marmelade und dann manchmal noch mit Schokolade überzogen.Ich hab nur zweimal gesehen, dass mit richtigem Obst gearbeitet wurde, einmal für einen Geburtstagskuchen (da hat aber des viele Marzipan meiner Meinung nach alles wieder zunichte gemacht) und einmal gabs Apfelkuchen, allerdings konnte man die Apfelwürfelich in dem Rührkuchen locker zählen. Aber so sind halt die Geschmäcker hier, da passen die sich halt an.


Es hat auf jeden Fall sehr Spaß gemacht und die haben sich auch alle sehr bemüht mir alles zu zeigen und zu erklären, obwohl ich ja kaum isländisch versteh und ich durfte auch einiges machen. Das meiste kann ich zwar nicht zuhause machen, weil die da einfach so viele Maschinen haben und die Rezepte hab ich jetzt auch nicht abgeschrieben :) aber so an sich hab ich mal gesehen, wie das da läuft.
Gearbeitet hab ich mit drei Bäckern, wo von einer Azubi ist, Oskar, Joí und Kjartan. Das war schon auch lustig, vor allem weil die da sich alle gleich behandeln, also da is der Chef nix besseres, aber des kommt vielleicht auch davon, dass man sich in Island IMMER nur mit dem Vornamen anspricht. So hab ich dann auch gleich mal noch das Zeitungsbier eingeführt :) Oskar (der Chef) war nämlich in der Zeitung um Werbung für den Kuchen des Jahres zu machen, welcher für den "konurdagur" (übersetzt Frauentag oder vllt sowas wie Muttertag) gemacht wurde.
Schokodeko für den Konurdagurkuchen

Joí beim Makronen machen - auch zur Deko


der Konurdagurkuchen ohne Deko - Oskar (hinten), Inga, Kjartan
                                                           
Ja und ich hab dann halt gmeint, dass mer da eignetlich ne Runde ausgeben muss... ja und tatsächlich hat der ma nächsten Morgen Bier für alle mitbracht. Also des war ich jetzt au net grade gewohnt...morgens früh um vier n Bier NACH dem Aufstehen und auf nüchternen Magen, aber vorallem der Azubi fands gut. Und es gab ja genug rundrum was ich dazu hab essen können :) Ich wurde eh richtiggehend umsorgt, dass ich au ja genug ess und trink und am besten immer noch ne Tüte mit heim nehmen. Also ich hab so viel gessen in den zwei Wochen, aber so frisch gebackenen Sachen sin halt au gut.
mit den Frauen vom Verkauf bei der Kaffepause, die dort seeehr wichtig ist

Auf dem Hof hab ich in der Zeit eigentlich kaum was gemacht, also ich hab halt abends immer gekocht und hin und wieder mal geputzt, aber sonsch hatte ich eigentlich frei. Die Nachfrage nach Marmelade und Karamellen is gerade halt auch sehr gering, darum gibt es zumindest in der Richtung auch nicht wirklich was zu tun. Also neben dem Playmobil spielen ist gerade nicht sooo viel, der Wintergarten wird gerade renoviert und das Gewächshaus hab ich auf Vordermann gebracht, aber ich hab auch viel Freizeit - hat auch was - mein selbstgestrickter Islandpullover gedeiht :)

Samstag, 5. Februar 2011

was sonst noch so los war

So es wird echt Zeit, dass ich mal den Rest von VOR Weihnachten noch erzähle...
Also vor Weihnachten war einerseits eine anstrengende Zeit, aber andererseits auch ne wunderschöne.
Ich mag einfach die Vorweihnachtszeit und dieses Mal war sie fast noch schöner, weil ich mich gleichzeitig auch noch auf daheim freuen konnte :) Und ich hatte ja dnn auch wirklich frei wunderschöne Wochen. Danke nochmal dafür.
Auch hier gibt es Weihnachtsmärkte auf denen wir auch einen Stand hatten. Also hieß es neben den ganzen Marmeladegläsern noch alles für den Markt vorzubereiten. Weil nur mit n paar Gläser Marmelade kann man da ja auch nicht hin. Also haben wir zwischendurch noch Karamellen gegossen und gebrannte Mandeln gemacht und an den Abenden Strohsterne gebastelt (das kennen die Isländer nicht), Bienenwachskerzen gedreht, Lebkuchenhäuser gebacken, Tee abgefült und versucht Seifen einzufilzen (ich konnte das irgendwie net...) Es hat wirklich Spaß gemacht das alles vorzubereiten und dann noch nebenher Breedlich zu backen. Und Weihnachtsgeschenke wollten ja auch noch gemacht werden, also kann ich nicht sagen, dass ich zu wenig zu tun hatte :) Aber letztendlich haben wir alles geschafft und auch die MArmelade haben wir fertig machen können...zumindest fast. Nachdem wir nämlich die geforderte Gläser abgeliefert haben, wollten sie nochmal welche, das habne wir dann auch gemacht, was auch dazu führte, dass wir einmal bis um halb zwei nachts Marmelade abgefüllt haben :) Ja und dann zwei Tage bevor Kai und ich ingen wollten sie dann nochmal welche haben und zwar einfach so über Nacht, da habne wir dann aber gestreikt, weil das einfach unmöglich war. Aber auch so war dieser Deal super für Doro und Kjartan.

Beim Marmelade Abfüllen

Ja und an den Wochenenden habe ich auhc immer ziemlich viel unternommen. So war ich an einem Sonntag auch in Kálfholt und habe die Clara besucht, die dort arbeitete. Da sist ein Pferdehof und ich hatte so auch endlich mal die Gelegenheit auf einem Isländer zu reiten. Das Wetter war leider etwas bescheiden und die richtigen touripferde waren alle auf der weide, sodass wir nur in der Halle reiten konnten. Aber das war auch schon ok. Es hat nicht so ganz schlecht geklappt würde ich sagen....
Dann war ich mit Sunna in Reykjavik schlittschuhlaufen. Das hat sie vorher noch nie gemacht und es hat ihr echt gut gefallen und danach noch in dem "Tierpark" Ja da konnte man doch tatsächlich Schafe, Schweine, Fische und so anschauen. Das für mich besondere waren die Rentiere, für Sunna war es das Melken der Kühe... Naja war irgendwie schon lustig, vorallem als die dann alle so begeister waren, dass die eine Kuh doch tatsächlich 11 Liter gegeben hat (nachdem die andere nur 6 gegeben hat) :)
Und danach habe ich dann die Molly nochmal getroffen, das war wirklich. Es war ihr letzter Tag in Island, genauso wie auch Asjas. Dagmar und Martin (von Vallanes) waren auch dabei und wir haben dann zusammen noch nen schönen Abend mit Pizza und so gehabt und ich hab zum ersten Mal couchgesurft.
Am nächsten Tag habe ich Molly dann noch bis zum Bus begleitet und dort habne wir dann auch noch Asja getroffen und ich musste mich von beiden verabschieden. Das war schon n bissle traurig...
Die letzten paar Tage sind dann aber auch wie im Flug vergangen. ein Frisörbesuch war noch drin (Locken :)) und dann war auch schon Zeit zu gehen. Mit Dagmar (die deutsche Autorin) sind wir nach Reykjavik und sind noch etwas durch die Stadt gebummelt, waren auf einer Kaffeerunde von irgendso nem Strickunternehmen oder so...

mit Kai in Reykjavik

Unser Xälz in einem Delikatessenladen

Mit dem Bus gings dann nach Keflavik ins Hotel, weil ich am nächsten Morgen um 5:30 Uhr am Flughafen sein musste. Das Hotel hat aber ab 4:30Uhr Frühstück angeboten und auch einen Transfer zum Flughafen, wann immer man dort sein musste. Hat alles wunderbar geklappt und das Frühstück war genial! Ich versteh nur nicht, warum man so früh da sein musste....so lange wie ich dann da drinnen warten musste..
Der Flug war gut, obwohl das Flugzeug nicht ganz so modern war, wie das mit dem ich gekommen bin aber ich hatte so nette Nebensitzer. Isländer die über Weihnachten nach Deutschland fliegen und ihre Tochter mit Familie besuchen und jetzt ratet mal, wo die wohnt....bei Schwäbisch Hall! Die Welt is einfach klein. Ich hab dann au gleich mal noch ne Einladung bekommen sie doch mal zu besuchen.
Tja und dann in Frankfurt hats dann aber ersch nochmal ewig gedauert bis ich mein Gepäck hatte und alle mussten ewig auf mich warten. Aber der Empfang mit Mama, Papa, Oma, Lutz, Nele und Jochen war sehr schön und daheim war dann nochmal ein Empfang von Clara und vom Leidigs- und Keßlerclan - so schön!